Die MarkenWertExperten befragten 300 Fachleute aus Industrie, Handel, Gewerbe und Werbung: Zwischen Wissen, Wunsch und Wirklichkeit – Sensibilisierung und Strategie sind hierzulande unterschiedlich ausgeprägt.
Strategische Markenführung – quo vadis?
St. Valentin. Markenzahlen in Unternehmen stellen ein fundamentales Element für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen dar: Inwieweit das Thema Markenführung in österreichischen Unternehmen verankert ist und wie sich das (Miss-)Verhältnis zwischen dem Interesse und der Umsetzung im eigenen Unternehmensbereich tatsächlich darstellt, war Gegenstand einer umfassenden Studie der MarkenWertExperten, die nun vorliegt. Ebenfalls analysiert wurden aktuelle Herausforderungen konsequenter strategischer Markenführung und rot-weiß-rote Antworten im Bezug auf elektronische Markenführungssysteme. Zu den Dos und Don’ts in der täglichen Praxis wurden österreichweit Manager und Marketingfachleute aus Industrie, Handel, Gewerbe und Werbeagenturen um ihre Meinung zum Thema „strategische Markenführung“ befragt.
Eine wesentliche Erkenntnis: Das Wissen über die Bedeutung der strategischen Markenführung für den wirtschaftlichen Erfolg weicht von der Umsetzung im Unternehmen deutlich ab: Grundsätzlich sind sich Unternehmen zu 88,3% quer durch alle Branchen einig, dass strategische Markenführung von großer Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens ist. Umso erstaunlicher, so die Experten, zeige trotz dieser einhelligen Ansicht die Praxis dann doch ein anderes Bild: Lediglich 65% der befragten Unternehmen erachten eine professionelle Markenführung für ihr eigenes Unternehmen als wichtig.
Rot-weiß-rote Resultate
Für mehr als zwei Drittel der Befragten bestehen die Kernaufgaben in der Markenführung darin, einen einheitlichen Markenauftritt zu gewährleisten und die Positionierung der Marke abzusichern. Knapp die Hälfte hält die Verwaltung des Markenschutzes und der Lizenzrechte, zusammen mit der Planung von Markenaktivitäten, für sehr wichtig. Für rund ein Drittel gehört die Erfolgskontrolle der Marke in Verbindung mit der Überwachung der Markenbekanntheit zu den wesentlichen Anforderungen (vergl. Abb. unten links).
Die einzelnen Effizienz-Analysen zeigen deutlich, dass Budgetknappheit, mangelnde Fachkompetenz sowie unklare Zielvorgaben und nicht eindeutig definierte Zuständigkeiten zu den großen Hürden zählen, die es innerbetrieblich zu bewältigen gilt. Die wahrscheinlich größte Herausforderung besteht jedoch in der Tatsache, dass elektronisch gestützte Markenführungssysteme zwar vorhanden, diese jedoch bei den Unternehmen zu wenig bekannt sind (vergl. Abb. unten Mitte).
Aufgrund steigender Anforderungen, Effizienzdruck und – daraus folgend – immer kürzeren Entscheidungszyklen wünschen sich Österreichs Marketer verstärkt bereichsübergreifende Software-Lösungen, die einen rascheren Zugriff auf möglichst viele markenrelevante Daten bieten. Zu den wesentlichen Forderungen zählen u.a. Zeitersparnis, Transparenz von Arbeitsabläufen und effiziente Kontrolle des Budgets. Davon erwarten sie sich Planungssicherheit und Einsparungen bei der Erstellung von Werbemitteln vergl. Abb. unten rechts).
Die Studie belegt jedoch auch klar, dass bis dato nur 10% der befragten Unternehmen ein elektronisches Markenführungssystem inhouse verwenden.